Erziehungsberatung

Home / Psychologische Beratung / Erziehungsberatung

Unsere bisherige Erfahrung in der Begleitung, Betreuung und Beratung hat uns vorrangig ein Grundprinzip der „erfolgreichen“ Kindererziehung gelehrt: die liebevolle Konsequenz. Nicht immer gelingt es, die richtige Balance zwischen einer humorvollen, lockeren Beziehung zum eigenen Kind sowie einer notwendigen konsequenten Haltung zu bewahren. Gerade die Zeit vom Säuglings- bis hin zum Volksschulalter stellt für Eltern oftmals eine Achterbahnfahrt dar. Jedoch: Regeln geben einem Kind sowohl Halt als auch Orientierung und helfen ihm, gut in seine soziale Umwelt hineinzuwachsen. Es ist eine wichtige Entwicklungsaufgabe für ein Kind in den ersten Lebensjahren, Regeln verstehen und dann auch befolgen zu lernen.

Unsere Arbeit setzt bereits beim Kinderwunsch und der Schwangerschaft an.
Fast jede Frau kennt das, wenn Zweifel oder Ängste die Schwangerschaft begleiten. Es nagt die Ungewissheit, was auf einen zukommt und ob man auf alles vorbereitet ist, nicht zuletzt auf die neue Situation als Familie und auf die Herausforderungen an die Partnerschaft. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft prasseln auf viele Väter Gefühle und Gedanken ein. Bei einer Schwangerschaft kann plötzlich eine Vielzahl von Fragen auftauchen, welche mit dem Übergang vom Mann zum Vater zusammenhängen können. Diese sind normal in dieser spannenden Phase. Jede Schwangerschaft ist für die werdenden Eltern eine Zeit des Umbruchs und der Veränderungen. Dies gilt für allem für die Zeit vor der Geburt des ersten Babys, unabhängig davon, ob die Schwangerschaft schon seit langem geplant war oder sich eher überraschend eingestellt hat. Wenn ein Paar ein gemeinsames Kind erwartet, wird die Partnerschaft vor neue Herausforderungen gestellt. Die Zeit der Zweisamkeit geht vorbei, aus dem Paar wird eine Familie. Die kommenden Veränderungen für das gesamte Leben, die mit der Geburt eines Kindes einhergehen, können zur Verunsicherung führen und Konflikte auslösen.

Eine solide Vorbereitung auf die Elternzeit oder die Lösung von Konflikten sollen Sie dabei unterstützen, eine stabile Paarbeziehung zu führen, reife Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln und eine Erziehungskompetenz aufzubauen. Manchmal kann die Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches nämlich in der Paarbeziehung selbst liegen.

Kinder von 0 bis 6 Jahren:

Ein Kind entwickelt sich in den ersten sechs Jahren rasant. Seien es die sinnlichen Wahrnehmungen, wie Hören, Sehen, Fühlen oder Sprechen, also auch die motorische Entwicklung.

Ein Baby ist von Anfang an vor allem eins: Neugierig. Es will die Welt verstehen und daran teilhaben. Es setzt sich auf seine eigene Weise mit seiner Umgebung auseinander. Es begreift und überprüft in seinen spielerischen Beschäftigungen Zusammenhänge, verarbeitet seine Eindrücke und macht im Verlauf des ersten Lebensjahres „spielend“ enorme „Denkschritte“.

Mit Beginn des zweiten Lebensjahres beginnt das Kind damit, sich mit räumlichen Denken auseinanderzusetzen. Es beginnt Türme zu stapeln, im Sandkasten mit Formen zu spielen, oder sie haben Freude daran einen Kasten oder eine Kommode auszuräumen oder einzuräumen. In diesem Alter wollen Kinder wissen, wie Dinge funktionieren. Sie wollen allein Dinge bewerkstelligen, sie wollen selbst mit dem Löffel essen, sie wollen selbst telefonieren, oder sich selbst die Haare kämmen. Gegen Ende des zweiten Lebensjahres besitzt ein Kind bereits eine stabile innere Vorstellung von Gegenständen und Handlungen, die es sich in seinem Spiel einprägt. Wenn etwas nicht vorhanden ist, kann es sich diesen Gegenstand denken oder ein anderer Gegenstand bekommt einfach dessen Bedeutung (Banane wird zum „Telefon“, der Teddy wird „gefüttert“).

Mit dem dritten Lebensjahr kennen Kinder den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, sind jedoch nicht in der Lage, dies zu verstehen. Das Denken ist sehr Ich-bezogen, die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme (Theory of Mind) ist noch nicht vorhanden. In diesem Alter beginnt auch das magische Denken von Kindern, in der Vorstellung des Kindes ist während dieser Phase fast alles möglich.

Mit vier Jahren entwickeln Kinder ein enormes Gedächtnis und sie sind bereits in der Lage, Zeit- und Mengenbegriffe zu verstehen. Die Vorstellungen der magischen Phase werden nun zunehmend von dem Kind selbst hinterfragt und weichen langsam, aber stetig einem realistischen Denken.

Ab etwa fünf Jahren können Kinder die Lösung einer Aufgabe mehr und mehr durchdenken, ohne sie konkret ausprobieren zu müssen. Allerdings lernen sie auch jetzt immer noch am besten durch Erfahrung und eigenes Tun. Das Kind entwickelt ein Zeitgefühl, es ist wissbegierig, will lernen und etwas leisten.

Im Alter zwischen sechs und sieben Jahren wird das kindliche Denken zunehmend logisch, auch wenn es immer noch an das Hier und Jetzt gebunden ist.

Kinder von 7 bis 12 Jahren:

Im Alter von 7 bis 12 fängt langsam der Ernst des Lebens an. Kindergarten und evtl. Vorschule sind geschafft, aber nun gilt es, sich in der Volksschule zurechtzufinden. Eine veränderungsreiche Zeit für Sie als Eltern, aber v.a. auch für Ihr Kind. Für Kinder stellen sich in diesem Alter diverse Herausforderungen: Man muss seinen Platz im Klassenverband finden, sich den schulischen Strukturen anpassen und trotzdem noch Kind sein dürfen. Die Milchzähne fallen aus, die Konzentrations- und Merkfähigkeit wird trainiert, die Ausdauer beim ruhigen Sitzen im Klassenraum eingefordert und generell prasseln viele Eindrücke auf das Schulkind herein.

Als Eltern ist man in diesem Zeitraum besonders dazu angehalten, eine gesunde Balance zwischen Fördern und Fordern zu finden. Alltägliche Rituale und Strukturen, wie u.a. Hausaufgaben, gemeinsames Essen sowie gemeinsame Freizeit, Schlafengeh-Zeiten u.v.m. sollten im Familienleben kontinuierlich Ihren Platz einnehmen.

Es liegt nahe, dass diese Veränderungen und Herausforderungen auch schnell zu Überforderungen im Familienleben führen können und eine Quelle für Konflikte darstellen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Sie während dieses Prozesses zu begleiten und zu beraten, um Ihre ganz persönlichen Erziehungsfragen zu beantworten. Wir bieten auch für Ihre Kinder psychosoziale Betreuung an, die sie dabei unterstützt, mit ihren Lebenswelten besser umgehen zu lernen, Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln und auch Handlungsalternativen zu erkennen.

Pubertät:

In diesem Altersbereich geht es vor allem um die Selbstfindung. Wer bin ich, wie sehe ich aus, wo will ich hin und mit wem? Der Einfluss der Eltern nimmt dabei immer mehr ab und jener der gleichaltrigen Freunde nimmt zu. Es findet quasi eine Restrukturierung der sozialen, kognitiven, und körperlichen Ausgangslage statt.

Die Phase ab dem Eintreten der Pubertät bedeutet für Sie als Eltern, dass Sie in der Erziehung zurücktreten und dem Kind die Freiheit geben, erwachsen zu werden, die eigene Sexualität zu entdecken sowie auch die Grenzen massiv auszutesten. Dazu wird viel Kraft benötigt, um diese heftigen Veränderungen und Entwicklungen gut aushalten zu können. Es wird wichtig sein, dass Sie auch in Reibungsmomenten liebevoll, aber konsequent handeln sowie greifbar und klar bleiben. Für Ihr Kind bedeuten diese nächsten Jahre eine Zeit der Selbsterfahrung, in der ein Ziel mitunter ist, dass die eigene Identität gefunden wird.

In dieser Zeit gilt die Devise: Beziehung statt Erziehung. Erziehungsversuche führen in der Pubertät meist zu Konfliktsituationen und heftigen, wenn auch zumeist nur kurzfristigen Auseinandersetzungen. Sie können über die Beziehung zu Ihrem Kind die Chance nutzen, dieses in eine gewisse Richtung zu lenken. Psychologen beobachten immer häufiger, dass sich Jugendliche nicht über zu viel Bevormundung beklagen, sondern über zu wenig Interesse der Eltern. Manche sehnen sich geradezu nach regelmäßigen gemeinsamen Mahlzeiten oder anderen Gelegenheiten, sich auszusprechen.

Jugendliche haben häufig das Verlangen nach mehr Privatsphäre, sie verbringen mehr Zeit mit ihren Freunden als mit ihrer Familie. Sie hören Musik, die nicht unbedingt dem Geschmack der älteren Generation entspricht und fangen an, ihre eigene Meinung entschiedener zu vertreten.

Erwachsene sollten das Eigenleben ihrer Sprösslinge respektieren und sie begleiten, statt sich zu sehr einzumischen. Versuchen Sie, Ihr Kind durch die Achterbahnfahrt der Pubertät zu begleiten und lernen Sie, die Verhaltensweisen der Heranwachsenden auszuhalten. Wir können Ihnen dabei eine wertvolle Stütze sein, damit sie stark und standhaft bleiben, aber dennoch einfühlsam für Ihr Kind da sind.